Mai 6

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Ukraine – Humanitärer Transport

Von Mike

Mai 6, 2022


Ein Freund hat mich angesprochen, daß er einen Transport an die ukrainische Grenze plant und auf der Suche nach geeigneten Transportern von zum Beispiel Vereinen ist. Man muß etwas tun, um der Ukraine zu helfen ist sein Credo. Spontan habe ich ihm einen Ansprechpartner genannt und angeboten, daß ich im Bedarfsfall als Fahrer mitkommen kann. Der Transport kommt zustande und am Freitag, den 8. April 2022, ist es soweit. Wir treffen uns um 3.30 Uhr an einer Tankstelle nahe der Autobahn. Es sind 6 Fahrzeuge zusammengekommen, 1 reiner Transporter und 5 Fensterbusse, allesamt gekennzeichnet als humanitärer Transport.

Aral-Tankstelle
Pflasterstrassse

Die Fahrzeuge sind bis unters Dach beladen mit medizinischen Produkten, Hygieneartikeln, Lebensmitteln, wir z.B. auch 180 Kästen Mineralwasser. Vorab wurde vor Ort in der Ukraine der tatsächliche Bedarf abgefragt. 13 Fahrer*innen und eine polnische und eine ukrainische Dolmetscherin sind im zusammengestellten Team. Um ca. 18 Uhr wollen wir uns an der ukrainischen Grenze mit einem LKW – Fahrer treffen. Es geht vorbei an Nürnberg, Dresden, Breslau, Krakau auf der A4. Dann bringt ein Unfall auf der Autobahn unseren Konvoi ins Stocken. Wir beschließen die Autobahn zu verlassen und navigieren uns über kleine und kaum frequentierte Strassen an dem Unfall vorbei.

Parkplatz
Umladen
Karton

Die Autobahn A4 führt weiter Richtung der ukrainischen Stadt Lwiw/Lemberg. Wir biegen vor der Grenze aber rechts auf die 77 nach Prömsel ab. Mit großer Verspätung erreichen wir gegen 22 Uhr einen 24 h – Parkplatz bei Medyka unmittelbar an der Grenze weiter südlich und beginnen sofort mit dem Umladen unserer Waren in einen großen Sattelzug. Der ukrainische Fahrer wird die Sachen dann über die Grenze an den vorher bestimmten Ort in der Ukraine bringen und bei der Verteilung mit dabei sein.

Auffanglager

Wir fahren anschließend zu einem Auffanglager in Prömsel auf einem ehemaligen Supermarktgelände und holen dort schon zwei Mütter mit ihren Töchtern ab, bei denen wir dies bereits vorher abgestimmt haben. Nach einer kurzen Nacht fahren wir am Samstag wieder nach Prömsel und nehmen weitere Flüchtlinge auf. Jetzt sind es 22 Personen, hauptsächlich Mütter mit ihren Kindern. Die Formalitäten ziehen sich lang hin, da wir nur Gruppen mitnehmen wollen, für die wir hier in der Region bereits privat zur Verfügung gestellte Wohnungen haben. Um die Mittagszeit kommen wir endlich los – es ist Schnee angesagt und wir hoffen die ca. 1.300 Kilometer gut hinter uns zu bringen. Letztendlich sind wir so gegen 4.30 Uhr am Sonntag wieder in der Heimat. Dort ist für die Flüchtlinge, Betreuer und die aufnehmenden Familien ein warmes Willkommens-Buffet aufgebaut. 22 Flüchtlinge sind in Sicherheit. Hoffentlich ist dieser Krieg bald zu Ende.

Morgendämmerung
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