November 8

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Warum ein spezieller Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs sinnvoll ist

Von Peter

November 8, 2022


Was für ein wunderschöner Tag! Die Sonne scheint und wir, eine kleine Gruppe von Mountainbiker*innen, genießen die Fahrt auf einem Trail, der sich mit viel Flow am Hang langschlängelt. Plötzlich – war da nicht was? Ein kaum zu hörender Hilferuf? Ich gebe den mir folgenden Biker*innen Zeichen und halte an. Tatsächlich Hilferufe, sie kommen aus dem Steilhang unter uns. Zwei Wanderinnen sind gestürzt und einige Meter den Hang hinuntergefallen. Es gilt, sie zu bergen, was zusätzlich dadurch erschwert wird, dass sie sich sehr merkwürdig benehmen. Anfangs sind sie seltsam heiter, aber schon nach kurzem kippt die Situation und es gilt, psychisch die doch recht angeschlagenen Damen zu retten. Wie sich später herausstellen sollte, waren die Wanderinnen infolge des Genusses von Pilzen und der daraus entstandenen Berauschtheit verunfallt.

Zugegeben, eine solche Situation mag eher ungewöhnlich sein. Doch wer in der Natur unterwegs ist, ist hin und wieder auch Gefahren ausgesetzt und mit Notfallsituationen konfrontiert. Auch das Mountainbiken in der Gruppe erfordert im Falle eines Unfalls ein gutes Notfallmanagement. Das Know-how hierzu muss erworben und immer mal wieder geübt werden. Da kam es gerade recht, dass  ein Kollege der DAV-Sektion für diesen Herbst einen speziellen Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs organisiert hat. Ein solcher Kurs unterscheidet sich doch deutlich von den üblichen, in geschlossenen Räumen stattfindenden Erste-Hilfe Kursen.

Wir hatten dafür zwei Tage Zeit und trafen uns mit den beiden überaus kompetenten und freundlichen Trainerinnen in Fischbach in der wunderschönen Pfalz.

Beginnend mit einem „Erste Hilfe“ Algorithmus“ waren wir aufgefordert, mit bunten Täfelchen einen sinnvollen Ablauf für das Managen einer Notfallsituation zu erstellen. Diesen Ablauf haben wir anschließend in verschiedenen Situationen in der Natur eingeübt.

Die Trainerinnen ließen sich immer wieder neue Unfall-Konstellationen einfallen, bei denen wir die am Vormittag erarbeitete Theorie ausgiebig in die Praxis umsetzen konnten. Nach jeder Notfallsituation wurde ausführlich kommentiert und korrigiert.

Natürlich handelte es sich im Rahmen dieses Outdoor-Erste-Hilfe-Kurses um gestellte Szenen, aber mit etwas Phantasie waren wir sofort im Szenario drin und haben versucht, die uns gestellte Aufgabe zu bewältigen. Dabei kam es auch zu ungewollt lustigen Szenen, aber alle Teilnehmer*innen waren mit viel Motivation und Engagement bei der Sache.

Tatkräftig unterstützt wurden wir durch zahlreiche Tipps und Hilfestellungen der Trainerinnen. Da auch einige Teilnehmer aus anderen Bereichen teilgenommen haben, wie z. B. Bergsport, Klettern, Skitouren, haben wir auch Situationen gestellt, die in diesen Sportarten vorkommen können.

Herzlichen Dank an die beiden Trainerinnen vom Unternehmen Dani Hornsteiner, welches ich an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen möchte.

Und manch einer ist ungewollt schon in brenzlige Situationen bei Ausflügen in die Natur gekommen, wo er doch gefordert ist, sich mit der Notlage anderer Menschen auseinander zu setzen.

Mir selbst sind bei privaten Ausfahrten bereits zweimal Mountainbiker quasi „vor die Füße gefallen“ (in einem Fall wurde die Person mit dem Heli in die Klinik geflogen, also nicht nur ein aufgeschürftes Knie). Ich bin froh, jetzt mit neuem Wissen und Kenntnissen doch etwas gelassener in solchen Situationen agieren zu können.

Erste-Hilfe-Kurs

Denn jede Hilfe ist besser als keine Hilfe.

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