März 23

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Baum fällt!

Von Mike

März 23, 2021


Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist – am besten gefroren – zieht es uns raus in den Wald. Dort warten Bäume auf uns, die gefällt werden wollen. Bereits vor einiger Zeit hat der Förster mit uns Bäume gekennzeichnet, die im Weg stehen und entfernt werden müssen. Wenn die Bäume zu eng stehen, behindern sie sich gegenseitig beim Wachstum.

Abgesägter Baum

Uns freut das. Wir packen also den Pickup mit allem was man da so braucht: Kettensägen, Spalthammer, Spaltkeile, Vorschlaghammer, Wender, Sprit, Öl, Seile und Werkzeug. Dazu gehört aber natürlich auch die entsprechende Bekleidung. Das ist bei diesem Hobby nicht nur praktisch, sondern auch unbedingt notwendig, weil das Verletzungsrisiko ansonsten sehr hoch ist. Also: Helm mit Sicht- und Gehörschutz, Schnittschutzhose, Handschuhe und Schuhe mit Stahlsohle und Stahlkappe.

Eine entsprechende Ausbildung ist Pflicht

Auch ist eine entsprechende Ausbildung seit ein paar Jahren bei uns Vorschrift. Wir haben ein Zeugnis mit dem wir „stehendes Holz“ fällen dürfen. Für das Einfahren in den Wald haben wir unsere Legitimation dabei. Im Wald angekommen, suchen wir uns den Baum, den wir zunächst fällen wollen und sperren den Bereich ringsum großflächig ab und fahren das Auto aus dem Gefahrenbereich. Dann besprechen wir die Fallrichtung und machen uns entsprechende Markierungen am Baum.

Mit der Säge mit dem längsten Schwert schneiden wir zunächst einen Keil in der Fallrichtung und dann einen etwas höher angesetzten, waagrechten Schnitt nicht ganz bis zur Mitte…und schon fällt der Baum. Ein Keil war wieder einmal gar nicht notwendig. Mit dem Schrei „Baum fällt!“ warnen wir eventuelle Passanten. Mit der Krone nimmt die Buche ein paar kleinere Ästchen der umliegenden Bäume mit und kracht dann mit lautem Getöse zu Boden – mitten auf die abgesperrte Kreuzung. Da gibt es kein Halten. Die Buche, die sich schon ganz früh unten in zwei Stämme gabelt, hat sicher 15 Meter. Wir entasten zunächst den Stamm mit den kleineren Sägen, die ganz dünnen Äste lassen wir im Wald für das Unterholz zurück, die dickeren Äste sägen wir jeweils auf ca. 1 Meter Länge.

Abgesägte Bäume auf der Strasse

Es ist jetzt unbedingt darauf zu achten, ob es irgendwo noch Spannung an den Stämmen oder den Ästen gibt – das kann gefährlich werden. Wir markieren dann am Stamm die Stücklängen und sägen diese wieder mit der großen Säge. Danach geht es an das Spalten – wir favorisieren hier das händische Spalten mit dem Spalthammer, entweder bei stehenden Stammstücken oder auch liegend. Bei frisch gefällten Stämmen geht das gut, sofern es keine größeren Äste gibt. Hier wird es einem in der Regel schön warm – das wärmt also jetzt das erste Mal so richtig.

Beim Beladen des Hängers kühlt man dann auch nicht wirklich aus. Der Baum passt gerade so auf unseren Anhänger mit 1,5 Tonnen Nutzlast. Jetzt geht es heim. Dort werden die Meterstücke noch handlich verkleinert für den Kaminofen. Nach 2 Jahren trockener Lagerung ist das dann bester Brennstoff, von dem auch unser Kaminfeger schwärmt – und uns nochmal Wärme gibt.

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