Juli 5

0 Kommentare

Auf der Suche nach der Sonne

Von Peter

Juli 5, 2021


Neulich fiel der erste Schnee im Schwarzwald.

Unser Wohnort, seit einigen Tagen grau-in grau und nasskalt. Der Nebel liegt bleischwer auf allem, auch unsere Stimmung eher trüb. Was liegt näher, als die Rucksäcke packen, und los in die Sonne. Auch die Schneeschuhe müssen mit, obwohl deren Einsatz wohl eher nicht in Frage kommt. Der Wetterbericht lässt hoffen, dass ab 1.000m die Wolkendecke einem strahlenden Winterhimmel weichen könnte. Auf halber Höhe sehen wir erste Vorboten blauen Himmels, die Vorfreude steigt.

Nach dem Start vom Parkplatz gehen wir einfach mal anders los, nicht die bereits bekannten Pfade einschlagen. Trotz Wochentag sind einige Leute unterwegs, wir sehen versprengte Langläufer ohne Loipe und Kinder, die auf dem wenigen Neuschnee herumrutschen. Die Schneeschuhe lassen wir getrost im Wagen, wahrscheinlich würden wir sie eh nur auf dem Rucksack tragen. Die Schneedecke ist einfach noch dünn, im Wald teilweise gar nicht vorhanden. Immer noch hoffen wir, weiter oben die Wolkendecke durchbrechen zu können. Heute lasse ich die Kochausrüstung zuhause, wir essen unsere Brote und geniessen den heissen Tee.

Wie so oft, schauen wir auf unsere Wanderkarten und entdecken Wege, die uns unbekannt scheinen. Die elektronische Karte führt uns weiter in den Wald auf neuen, noch nie gelaufenen Pfaden. Wir freuen uns, trotz guter Ortskenntnis immer wieder Neues zu entdecken. Jeder neue kleine Pfad ist eine Erweiterung des uns bekannten Wegenetzes. Da wir auch viel mit den Mountainbikes unterwegs sind, diskutieren wir, welche Wege evtl. fahrbar sein könnten, wie wir eine Rundtour zusammen bekommen, im nächsten Frühjahr, wenn uns das Virus wieder in einer Gruppe in die Natur lässt.

Leider lässt sich die Sonne an diesem Tag nicht blicken. Wir wandern durch die feuchte Kälte, sehen bizzarre Eisspiele an den Pflanzen und freuen uns über die vielen Kleinigkeiten, die wir auf den Wegen sehen. Der Rückweg zum Wagen verläuft über einen kleinen Gipfel, fast 1.100m hoch. Doch auch hier kann sich die Sonne nicht durch den Nebel kämpfen. Trotzdem – ein wunderbarer Tag! Draußen sein, gehen, den knirschenden Schnee unter den Sohlen, die kalte Luft atmen, schwerelos im Nirgendwo.

Hinterlasse einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}